Der Safe Abortion Day für einen entkriminalisierten, sicheren und kostenfreien Schwangerschaftsabbruchs jährt
sich am 28.9.2022 zum 32.Mal. Die Frankfurter SPD-Frauen sind Teil eines bundesweiten Bündnisses zur
Umsetzung der Ziele.
In diesem Jahr fällt der § 219a StGB und damit das Verbot der „Werbung“ für Schwangerschaftsabbrüche,
Ärzt*innen dürfen dann endlich als Fachexpert*innen über alle wichtigen Aspekte wie Methoden, Vorgehen und
Kosten von Schwangerschaftsabbrüchen informieren.
Der Druck aus der Bewegung der sexuellen Selbstbestimmung war entscheidend für diese längst überfällige
Streichung. Und dennoch: Dies ist kein Grund zum Feiern! Denn solange es den § 218 StGB gibt, gilt der
Schwangerschaftsabbruch in Deutschland als Straftat.
Wir fordern die Bundesregierung auf zu handeln und die sexuellen und reproduktiven Rechte umzusetzen: Denn
diese sind Menschenrechte!
Mit einer Mahnwache, auf der unsere Forderungen auf roten Drahtbügeln an einer Wäscheleine auf dem
Römerberg verdeutlicht werden, wollen wir die Forderungen des Bündnisses unterstützen. In kurzen
Wortbeiträgen wird auch auf die Situation in anderen Ländern, wie USA oder Polen, eingegangen.
Wir fordern:
1. Ersatzlose Streichung von §218 StGB aus dem Strafgesetzbuch
2. Uneingeschränkten flächendeckenden barrierefreien Zugang zu legalen wohnortnahen
Schwangerschaftsabbrüchen
3. Menschenrechtsbasierte Neuregelung des Schwangerschaftsabbruches auf Grundlage der sexuellen und
reproduktiven Gesundheit und Rechte
4. Streichung der Beratungspflicht und der „Wartezeit“ (§218a)
5. Das Recht auf qualifizierte + ergebnisoffene Beratung als verpflichtende Aufgabe des Bundes/der Länder
6. Übernahme aller Kosten seitens der Krankenkassen und Behandlung des Schwangerschaftsabbruches
als Teil der regulären Gesundheitsversorgung und des Gesundheitsschutzes
7. Ausbildung in den Methoden des Schwangerschaftsabbruchs als verpflichtender Teil der Ausbildung von
Fachärzt*innen und bzw. Studiengänge für Medizin
8. Umfassende Informationen über und den kostenfreien Zugang zu allen Verhütungsmitteln für alle sowie
kostenfreie Vergabe der „Pille danach“ als Notfallverhütung.
9. Enttabuisierung des Schwangerschaftsabbruchs und Berücksichtigung des Themas in der sexuellen
Bildung
10. Soziale und ökonomische Unterstützung seitens des Staates und die Gewährleistung der notwendigen
Infrastruktur für alle, die sich für ein Kind entscheiden, damit sie ihre eigene Lebensplanung
aufrechterhalten können