50 Jahre Amnesty International

Veröffentlicht am 23.05.2011 in Bundespolitik

Es war ein Zeitungsartikel, der im Mai 1961 den Stein ins Rollen brachte: Der britische Anwalt Peter Benenson las von der Verhaftung zweier Studenten im faschistischen Portugal. Ihre Straftat: Sie hatten auf die Freiheit angestoßen. Benenson schrieb sich in einem offenen Brief seine Empörung von der Seele; es war die Geburtsstunde von "Amnesty International". In diesem Jahr wird weltweit an dieses Jubiläum erinnert, so auch gestern mit einer Matinee im Frankfurter Schauspiel. Am Main haben politisch Verfolgte aus aller Welt eine neue Heimat gefunden; Frankfurter Künstler hatten das Geburtstagsfest für Amnesty organisiert. Der Amnesty-Bezirk Frankfurt – er reicht bis in den Hochtaunus und nach Unterfranken – ist einer von 48 Bezirken in Deutschland und besteht aus knapp 20 Gruppen. Ehrengast war die türkische Rechtsanwältin und Menschenrechtlerin Eren Keskin, die ein Rechtshilfeprojekt für Frauen ins Leben gerufen hat und deshalb mehrfach mit dem Tode bedroht wurde: "In unserem Land sind Menschenrechtsverletzungen weiterhin an der Tagesordnung, in den Gefängnissen bestehen gravierende Rechtsverletzungen weiter fort." 

Musiker, Schauspieler und Literaten aus einem guten Dutzend Länder gestalteten das Programm; dazwischen gab es Talkrunden. Wolfgang Grenz, der stellvertretende Generalsekretär von Amnesty International Deutschland, bilanzierte: "Amnesty hat erreicht, dass Menschenrechte in der Politik ein Thema sind, dass Staaten sich zumindest rechtfertigen müssen. Wir können uns aber nicht zurücklehnen."hv (hv) Artikel vom 23. Mai 2011, 03.21 Uhr (letzte Änderung 23. Mai 2011, 05.04 Uhr)

 

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