ASF hört zu

Im Rahmen unseres mit dem Wilhelm-Dröscher-Preis prämierten Programms "Die ASF Frankfurt hört zu" besuchen wir Einrichtungen mit folgenden Schwerpunkten:

  • Gesundheit
  • Familie
  • Seniorinnen
  • Gewalt und Frauen / Gewaltprävention
  • Frauen / Mädchen und Migration
  • Kreativität
  • Arbeit / Existenzgründungen
  • Prostitution
  • und vieles mehr…..

Bei diesen Begehungen, versuchen wir, nicht nur die Arbeit zu verstehen die in den jeweiligen Einrichtungen geleistet wird, sondern auch etwas über Sorgen und Nöte zu erfahren. Wir probieren dann, ganz individuell und im Rahmen unserer Möglichkeiten, Hilfestellungen zu geben.

Folgende Einrichtungen wurden seit 2011 von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Frankfurt besucht:

1. Zentrum für Frauen

Adresse: Alfred Brehm Platz 15 - 17, 60313 Frankfurt am Main

Im Zentrum für Frauen hatten dort Gelegenheit mit der Leiterin über die diversen Aufgaben, Erfolge und Nöte des Hauses zu sprechen und das Gebäude zu begehen.

Träger ist: Diakonie Frankfurt am Main

Die Besonderheit hier: Der sehr große Gebäudekomplex beherbergt verschiedene Einrichtungen und Projekte, vereint unterschiedliche ambulante und stationäre Hilfsangebote unter einem Dach.

Das Haus und seine Mitarbeiter machen eine beeindruckende und professionelle Arbeit und sind sehr gut mit anderen Einrichtungen und Organisationen vernetzt, wie Z.B. dem Traumazentrum. Das Haus hat insgesamt 30 Mitarbeiter, davon 15 Vollzeitstellen und ist auch in den Abendstunden besetzt. Nachts steht den Wohngruppen ein Nottelefon zur Verfügung. Es besteht die Sorge, dass im Rahmen der Streichungen der Regierung speziell solche Projekte wie die 2 zuletzt genannten, dem Rotstift zum Opfer fallen.

Gerade aber hier werden die Frauen gestärkt und könnten mit dieser „Hilfe zur Selbsthilfe“ in die Lage versetzt werden auf eigenen Füßen zu stehen. Dies spart logischerweise auf Sicht gesehen Geld!!!

Diese Projekte sowie die gesamte Einrichtung, müssen dringend im Blick behalten werden, damit der qualitativ hochwertige Level gehalten werden kann. Im Herbst 2010 muss bei der Grundsatzabteilung der Stadt Frankfurt der Nachfolgeantrag zum Projekt „Stark mit Kind“ gestellt werden.

Wir SPD Frauen werden Anträge im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen und auch weiterhin mit dem Haus in Verbindung bleiben.

2. Anlaufstelle für straffällig gewordene Frauen

Adresse: Mainkurstrasse 35, 60385 Frankfurt

Bei der AWO-Anlaufstelle für straffällig gewordene Frauen hatten wir die Gelegenheit mit der wunderbaren Almuth Kummerow, Trägerin des ASF Preises „Olympe de Gouges 2006“, über die Aufgaben, Erfolge und Nöte der Beratungsstelle zu sprechen.

Die Anlaufstelle für straffällig gewordene Frauen begleitet und unterstützt Frauen, die aus dem Frauengefängnis Preungesheim entlassen werden, über ihre Haftentlassung hinweg, um sie wieder sozial zu integrieren. Schon im Gefängnis bietet die Anlaufstelle psychosoziale Beratung und unterstützende Begleitung an. Die Arbeit kann nur mit dem Vertrauen der Frauen gelingen. Dazu gehört, dass sie das Angebot freiwillig in Anspruch nehmen können.

Wenn Frauen aus der Haft entlassen werden ...
... wartet fast nie jemand auf sie.

Frauen werden sehr viel seltener straffällig als Männer. Straffällig gewordene Frauen werden gesellschaftlich noch weniger toleriert. Sie fallen extrem "aus der Rolle" der angepassten und braven Frau. Schuldgefühle und Scham über die Tat sind daher oft übermächtig. In der Haft wird die Verantwortlichkeit für das eigene Leben und selbstständiges Handeln nicht zugelassen. Dort ist das Leben zwangsgeregelt. Aber es ist geregelt.

Wie weiter nach der Haft?

Die Anlaufstelle für haftentlassene Frauen existiert seit 1977. Der Kontakt zu den Frauen wird bereits während der Haft aufgebaut. Frauen jeden Alters suchen in der Anlaufstelle Hilfe, etwa 70 Frauen im Jahr. Am Tag der Entlassung werden die Frauen am Gefängnistor abgeholt, und in Übernachtungsmöglichkeiten gebracht. Die Anlaufstelle arbeitet mit zwei Rechtsanwälten und einen Schuldenregulierer zusammen. Kontakt zum Arbeitsamt wird hergestellt.

Die Fragen, die sich bei der Entlassung stellen, werden Punkt für Punkt bearbeitet.

  • Wo werde ich wohnen?
  • Wovon werde ich leben?
  • Wo finde ich einen Arbeitsplatz?
  • Werde ich mit meinen Vorstrafen akzeptiert?
  • Wie bewältige ich meine Ängste?

"Das Schlimmste am Gefängnis ist die Entlassung" ist ein geflügeltes Wort in der Anlaufstelle. Wir versuchen dem Neubeginn diesen Schrecken zu nehmen. Mit Erfolg.

Dringend benötigt werden Erstausstattungen, wie Handtücher und Hausrat!

3. Frauennotruf Frankfurt

Adresse: Kasselerstrasse 1a, 60486 Frankfurt am Main

In der Geschäftsstelle des Frauennotrufs Frankfurt hatten wir die Gelegenheit mit Frau Wagner und Frau Wörsdorfer über die Aufgaben, Erfolge und Nöte der Beratungsstelle zu sprechen.

Der Frauennotruf ist da für Frauen und Mädchen, die von sexualisierter oder körperlicher Gewalt bedroht oder betroffen sind.

Wir bieten umfassende Beratung, Hilfe in der Krise und unterstützen bei der Klärung und Bewältigung. Die Einrichtung richtet sich an Mädchen und Frauen die,

  • versuchte oder vollendete Vergewaltigung,
  • sexuelle Nötigung, sexuelle Belästigung, Exhibitionismus,
  • Bedrohung, Misshandlung und Körperverletzung,
  • Terror durch Ex-Partner/Partnerin/Ex-Ehemänner,
  • Verfolgung, Nachstellung (Stalking),
  • Telefonterror und Belästigung,
  • digitale Gewalt (unerlaubte Aufnahmen, Datenweiterleitung, Diffamierung, Belästigung, Nötigung, im Internet/ mittels Handy etc.)
  • Übergriffe in Therapie und Beratung
  • Psychische Gewalt

erleben mussten oder befürchten.

Dabei ergaben sich 4 Bereiche, in denen der Frauennotruf Bedarf für Unterstützung sieht:

  • Ganz allgemein wird über das Thema „sexuelle Gewalt an erwachsenen Frauen“ in der Öffentlichkeit zu wenig gesprochen. Hier gilt es, die Vergewaltigungsdebatten wieder stärker in die Öffentlichkeit und somit „in die Köpfe“ zu bringen. Das ist weniger schwierig wenn es um Missbrauch von Kindern geht, wie die aktuelle Situation zeigt, jedoch zäh bei erwachsenen Frauen.
  • Das Thema „Gewalt an alten Frauen“ ist ein Tabu Thema, über das nicht geredet wird, obwohl es eine Rolle spielt.
  • Der gesamte Ärztebereich ist sehr schwerfällig, da kein öffentlicher Druck von außen da ist. Hier müssten mehr Ärzte für das Thema sensibilisiert werden, um auch bei bekannt werden einer Straftat besser, schneller reagieren und kompetenter beraten zu können.
  • Ein großes Thema ist aber vor allem der Bereich „Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“.

Hier war die Bitte an die SPD Frauen, etwas zu tun. Möglichkeiten bestünden durch den Kontakt zu Frauen in den Gewerkschaftsorganisationen, das Thema stärker in die Betriebe zu kommunizieren, und stärker Betriebsvereinbarungen für solche und andere Fälle anzuregen.

4. Mädchen Büro

Im Mädchen Büro in Bockenheim hatten wir die Gelegenheit mit 3 Mitarbeiterinnen über die Aufgaben, Erfolge und Nöte der Einrichtung zu sprechen. Wir waren sehr beeindruckt von der guten und integrativen Arbeit, die dort geleistet wird.

Die Mädchen über sich selbst:

„Das Mädchen Büro ist unser zweites Zuhause - nach der Schule kochen und essen wir gemeinsam, wir machen zusammen unsere Hausaufgaben und helfen uns gegenseitig, spielen und diskutieren, lassen unserer Kreativität freien Lauf bei den verschiedensten Projekten, feiern Feste, streiten uns und vertragen uns am Ende immer wieder. Hier können wir sein wie wir sind: laut, lustig, lebensfroh, manchmal gut und manchmal schlecht gelaunt - einfach wir!

Natürlich wollen wir Spaß haben und Freundinnen finden und treffen, aber wir wollen auch den Schulabschluss schaffen, dabei glücklich und frei sein - aber eins sind wir immer: füreinander da.

Unser Mädchen Büro ist eine interkulturelle Einrichtung für Mädchen im Alter ab 10 Jahre. Seit 1996 besteht es im Frankfurter Stadtteil Bockenheim und bietet uns Mädchen Hilfe und Unterstützung, da wo wir sie brauchen! 2005 wurde unser Mädchen Büro mit dem Integrationspreis der Stadt Frankfurt am Main ausgezeichnet.“

Dabei ergaben sich 2 Bereiche, in denen das Mädchenbüro Bedarf für Unterstützung sieht:

  • Die etwa 170 QM große Einrichtung befindet sich in einem städtischen Gebäude, in dem sich auch das Sozial- und Jugendamt, das Nachbarschaftsheim sowie eine KITA befindet. Fest steht, dass alle Nutzer des Gebäudes in einer Zeit X das Haus verlassen müssen, da es total saniert wird, ein Termin steht nicht fest. Das Mädchenbüro braucht dann dringend adäquate, neue Räume um seine gute und erfolgreiche Arbeit fortsetzen zu können. Es besteht dringender Klärungsbedarf
  • Sachspenden aller Art werden gebraucht. Das Mädchenbüro hat eine Liste zusammengestellt, auf der alles aufgeführt ist, was gebraucht wird. Leider leiden auch sie an knappen Geldern. Sie haben uns eine kleine Liste mit Dingen zusammengestellt, die sie für ihre Arbeit gut gebrauchen können. Vielleicht könnt Ihr etwas entbehren?

Wunschliste:

Pinsel, Dispersionsfarbe, Keilrahmen, Holzlatten, Leinwände, Bettlacken, Bleistifte, Kreide, Buntstifte, Filzstifte, Spitzer, Watte, Vogelsand, Schrauben, Bilderrahmen, Eddings, Wolle, Häkelgarn, Aufbewahrungsdosen, Beistelltische, Schreibtische, Stoffe, Jutesäcke, Acrylfarbe, Ölfarbe, Wasserfarben, Grundierungsfarbe, Wandfarbe, Bastelgitter, Zangen, Bücher, Ordner, Lexika, Duden, Winkel, Fahrräder, Skateboard, Rollerblades, Schränke, Aufbewahrungskartons, Nägel, Leinen, Radiergummi, Spitzer, Wachsmalstifte, Tische, Knete, Füller, Mäppchen, Zeichenblöcke, Tonpapier, Luftballons, Kerzen, Säge, Lampenbirnen, Filzstoffe, Nähgarn, Nadeln, Zeichenblöcke, Schreibhefte, Kopierpapier, buntes Papier, Taschentücher, Küchenhandtücher, Teller, Gläser, Tassen, Kochlöffel, Wasserkocher, Gitarre, Keyboard, Flöte, CD-Rohlinge, mehrjährige Gartenkräuter, Holzkisten, Eimer, DVD-Filme, Schnellhefter, Hausaufgabenhefte, Stühle, Gartenmöbel, Dekopens, Bänder, Modellierwachs, Schulbucher, Fahrräder, Bilderrahmen, Badeunterschrank, Regal, Kommode, buntes Papier, Pergamentpapier, Tapetenkleister, Kerzen, weiße Puderkreide, Grundierfarbe, Lackfarbe, Watte, Haarspray, Teewagen, Federn, Plastikgeschirr, Luftballons. Sachspenden direkt an:

Kontakt:
Mädchen Büro im Nachbarschaftsheim Frankfurt a. M.- Bockenheim e.V. Rohmerplatz 15 | 60486 Frankfurt am Main. Telefon 069 - 77 40 40
E-Mail: info@maedchenbuero.de
Öffnungszeit: montags bis freitags von 10:00 bis 18:00 Uhr

5. Mode Kreativ Werkstatt

Die Mode Kreativ Werkstatt wurde für Frauen die Harz IV beziehen eingerichtet.

In zahlreichen Einrichtungen der Diakonie werden Menschen beraten und begleitet, für die der berufliche Einstieg oder die Wiedereingliederung in das Erwerbsleben im Mittelpunkt stehen. Allein in das Zentrum für Frauen kommen jährlich bis zu 1600 Frauen, viele von ihnen sind arbeitslos und leben von Leistungen nach SGB II.

Vor diesem Hintergrund entstand das Projekt, das von vielen Seiten unterstützt wird. Dabei überzeugt die Verbindung von sozialen wie kreativen Aspekten mit dem Engagement aus der Wirtschaft.

Eine Schneiderin unterstützt und leitet das Team an, das hochwertige Second-Hand-Kleidung individuell anpasst und weitergibt, z.B. wenn man etwas für ein Vorstellungsgespräch braucht.

Die Maßnahme ist von der Rhein Main Jobcenter GmbH als Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt für 16 Teilnehmerinnen anerkannt. Des Weiteren erhält das Projekt aus dem Europäischen Sozialfond Fördermittel und Spenden von verschiedenen Firmen.

  • Auch eine Möglichkeit gut gebrauchte Bekleidung sinnvoll zu stiften.

Kontakt:
ModeKreativWerkstatt, Monika Hoffmann, Rohrbachstr. 54, 60389 Frankfurt am Main, T 069-403536-65

6. Stark mit Kind

Coaching und Qualifizierungsmaßnahme im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main und der Rhein-Main-Jobcenter GmbH.

Am 01.03.2010 startete das neue Projekt Stark mit Kind. Zielgruppe sind alleinstehende Schwangere und alleinerziehende junge Mütter mit Kindern unter drei Jahren.

Ziel ist, Frauen in der Erziehungskompetenz zu stärken und gemeinsam mit ihnen Perspektiven zu entwickeln. Das Spektrum der Themen ist breit angelegt. Es reicht von Erziehungsfragen über Ernährung und Gesundheit bis hin zur Entwicklung von Ausbildungs- und Arbeitsperspektiven. 12 – 15 Frauen werden zwar verbindlich vom Rhein – Main – Jobcenter zugewiesen, es ist jedoch eine freiwillige Maßnahme.

Schwerpunkt der Maßnahme ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle im Hinblick auf das Spannungsfeld zwischen gelebter Zeit ohne Kind und der Verantwortung als Mutter. Es geht um die Organisation des Alltages ebenso wie um psychosoziale Beratung und einzelfallbezogene Begleitung. In den Blick genommen werden die Lebensplanung und die Entwicklung von realistischen Zielen.

Leider ist dieses Projekt immer nur zeitlich begrenzt, und muss von Jahr zu Jahr erneut beantragt werden.

7. Tagestreff 17 Ost

Tagestreff für Frauen im Zentrum für Frauen

Begegnungs – und Kommunikationsort für Frauen in entspannter Café Atmosphäre

Der Tagestreff für Frauen - 17 Ost ist ein Ort, an dem Frauen Zeit verbringen und miteinander reden können: Warme orangefarbene Wände, ein künstlerisch gestalteter Raum mit offener Café-Atmosphäre und ein schöner Garten laden ein, zu entspannen und Ruhe zu finden. Es gibt Kaffee, Tee und Kleinigkeiten zum Essen, eine Auswahl an Zeitschriften liegt bereit.

Dort kann untereinander Kontakt geknüpft werden, andere suchen das Gespräch mit den pädagogischen Mitarbeiterinnen. Frauen in Wohnungsnot haben hier die Möglichkeit, ihren Alltag zu leben und individuell zu gestalten.

Dazu gehören:

  • kochen, waschen, duschen, Gepäck aufbewahren, Nähmaschine und PC benutzen oder sich einfach in einen Ruheraum zurückzuziehen.

Es ist ein ausdrücklicher Schutzraum für Frauen, Männer haben keinen Zutritt.

8. Lilith

Wohnen für Frauen im Zentrum für Frauen

Die Einrichtung besteht seit 1909 und ist in Frankfurt einzigartig.

Wohnungslosigkeit bei Frauen ist meist nur ein Problem von vielen. In der Regel gehen andere Schwierigkeiten voraus und oft genug entwickeln sich aus der Wohnungslosigkeit dann weitere Probleme. Bei Lilith finden wohnungslose Frauen ab 18 Jahren daher nicht nur eine Unterkunft, sondern intensive Begleitung und Beratung. Die Aufnahme bei Lilith erfolgt nach § 67 ff SGB XII.

Für eine sofortige Aufnahme von Frauen in akuten Krisensituationen stehen Notplätze zur Verfügung.

Frauen ohne Wohnung und Frauen in akuten Krisensituationen haben in betreuten Wohnformen die Möglichkeit, ihre Lebenssituation zu stabilisieren und Perspektiven für ein eigenständiges Leben zu entwickeln. Die Frauen leben in Wohngruppen und teilen sich mit anderen Frauen Küche, Bad und Wohnbereich. Voraussetzung hierzu ist, der Wunsch der Frau nach professioneller Hilfe, verbunden mit dauerhafter Veränderung ihrer Situation. In akuten Krisensituationen ist eine kurzfristige Aufnahme in sog. „Notbetten“ möglich.

Die Lilith Wohngruppen wurden bereits 1909 unter dem Begriff „Stadtmission für Frauen“ von Bertha Thomas gegründet, und sind noch heute im selben Haus.

9. Tamara – Beratung und Hilfe für Prostituierte

Prostituierte werden noch immer gesellschaftlich ausgegrenzt und diskriminiert. Es gibt vergleichsweise keine andere Berufsgruppe, die allein aufgrund der von ihr ausgeübten Tätigkeit soviel gesellschaftliche Missbilligung und daraus resultierende, soziale Konsequenzen erfährt.

Ziel von Tamara ist, durch individuelle Beratung neue berufliche und private Perspektiven für Frauen in der Prostitution zu entwickeln, der gesellschaftlichen Diskriminierung entgegenzuwirken und die Öffentlichkeit für das Thema Prostitution zu sensibilisieren.

Aktuelles Projekt: Coaching für aktive Sexarbeiterinnen

Unter dem Motto „Von Profis – für Profis“ startet TAMARA ein kostenloses Coaching für Sexarbeiterinnen an deren Arbeitsplatz im Bordell, im Club, in der Wohnung.

10. Beratungsstelle für Frauen

Im Zentrum für Frauen

Die Arbeit der Beratungsstelle für Frauen gliedert sich in zwei Schwerpunkte: psychosoziale Beratung für Frauen in schwierigen Lebenssituationen sowie Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung.

Die Probleme der Klientinnen sind dabei vielfältig. Auf der Grundlage eines offenen Beratungskonzeptes arbeiten die Beraterinnen mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen und erschließen so auch unbekannte Problemfelder. Wenn erforderlich und gewünscht, beziehen sie auch Partner oder Angehörige in das Beratungsgespräch mit ein.

Grundlage der Arbeit ist ein offenes Beratungskonzept mit professioneller Hilfe und Unterstützung. Die individuelle Lebenssituation der Frau sowie der kulturelle und religiöse Hintergrund stehen dabei im Mittelpunkt. Persönliche Krisen, die oft mit existentiellen, rechtlichen und sozialen Fragen einhergehen, können hier erörtert werden, wie z.B.:

  • Behördenangelegenheiten wie: Angelegenheiten des Familiengerichts / Anträge auf Grundsicherung etc.
  • Verhinderung von Wohnungslosigkeit
  • Sexuelle Gewalt / Häusliche Gewalt / Stalking
  • Schwangeren – und Schwangerschaftskonfliktberatung

11. Berami

berami - Berufliche Integration
Burgstrasse 106, 60389 Frankfurt

Wir hatten bei Beramí Gelegenheit mit der Leiterin Rosina Walter und Jasemin Yüksel über die diversen Aufgaben, Erfolge und Nöte des Hauses zu sprechen.

Seit 1990 begleitet beramí Migrantinnen und Migranten bei der Entwicklung einer beruflichen Perspektive. Eine ungeheure Vielfalt von Projekten und Kursen stehen hier zur Verfügung.

Beramí über sich selbst

Offenheit und der Respekt gegenüber der jeweiligen kulturellen Identität und die Anerkennung von Individualität und Vielfalt zeichnen unsere Unternehmenskultur aus. Die Vielsprachigkeit und das biographische Wissen über das Leben in der Migration sind ein wichtiger Aspekt unserer Kompetenz. Wir sind Vordenkerinnen in der Realisierung von Projekten, mit denen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte eine gesellschaftliche Teilhabe durch berufliche Integration erreichen.

Wir setzen mit unserer Arbeit positive und anhaltende Akzente in der Gestaltung einer friedlichen, multikulturellen Gesellschaft. Wir lassen uns von unserer Überzeugung leiten, dass Wertschöpfung auf Wertschätzung beruht und es einer Kultur der Anerkennung bedarf, um Potenziale zu entfalten und dass es vor allem der beruflichen Wertschätzung bedarf, um Menschen zu aktivem Engagement zu ermutigen.

Der Kern unserer Arbeit - Migrantinnen darin zu unterstützen und zu ermutigen, aus Stolpersteinen Brücken zu bauen, um Hindernisse und Gräben zu überwinden und an dem selbst gewählten Ort wirklich auch anzukommen – ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Integration bedeutet für uns, Prozesse in Gang zu setzen, die Bewusstsein und Verhalten auf Gemeinschaftlichkeit, interkulturelle Verständigung und echte Partizipation lenken. Die Anpassungsleistung obliegt dabei Minderheiten und Mehrheiten gleichermaßen.

Wir bauen auf Ressourcen und Potenziale von Migrantinnen

  • Wir fördern und fordern Vielfalt und Chancengleichheit.
  • Berufliche Bildung ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe.
  • Gleichberechtigte Partizipation ist Voraussetzung für eine gelungene Integration.

Wir waren sehr schnell in einer politischen Debatte, und bekamen jede Menge Gedanken und Aufgaben mit auf den Weg:

Überprüfen „unserer“ Willkommenskultur

  • Recht auf Teilhabe
  • Gleichberechtiger Zugang inklusive Wahlrecht
  • Staatliche Steuerung inklusive bestimmter Instrumente:
  • Rasche Informationen und Beratung der Frauen darüber was möglich ist, was es zu tun gilt– schnell, effektiv, klar, effizient - aber auch was erwartet wird, und in welcher Zeit?

Flächendeckende Beratung mit Clearingstelle, die „den Dschungel entwirrt“

  • Es gibt immer noch zu viele Unsicherheiten in Bezug zB. der Berufsabschlüsse und deren Anerkennung
  • Eine noch bessere Schulung der Behörden und Ämter
  • Mehr „Kulturmittlerinnen“, die sich nach einer 2jährigen Ausbildung mit Kompetenz auf allen Ebenen der Bürgerschaft „einmischen“ können; deren Kompetenz auf professioneller Ebene (zB. Von Unternehmen) gefragt ist.

Klare, transparente und nachvollziehbare Verteilung des Budgets der zuständigen Ämter.

Kindergartenplätze

  • Damit früh die Sprache erlernt werden kann, Integration stattfindet.

Wir von der ASF sind aufgerufen, diese Debatte weiter zu führen.

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